Gold fällt während Tumult um „Handelskrieg“ - Silber wieder unter 17 Dollar
Gold und Silber fielen am Freitagmittag auf 1289 USD beziehungsweise 16,95 USD je Feinunze, während das Weiße Haus neue Strafzölle auf chinesische Exportartikel zu den Vereinigten Staaten in Höhe von 50 Milliarden USD bestätigt.
Der Handel zwischen den USA und China „ist seit sehr langer Zeit sehr unfair“, sagte US-Präsident Donald Trump zur Begründung der 25-prozentigen Einführzölle auf 1100 verschiedene Güter, unter anderem aus den Bereichen der Luft- und Raumfahrt, Robotik und Automobilindustrie, was von internationalen Medien als umfassender „Handelskrieg“ bezeichnet wurde.
Während Gold auf einen wöchentlichen Verlust von 9 USD zusteuert, verringern sich die Gewinne von Silber seit letztem Freitag auf 1%.
Nachdem Silber gestern auf ein 2-Monatsrekord von 17,30 USD kletterte, schaffte es das Edelmetall, laut Kommentar der französischen Investmentbank Societe Generale, danach nicht, sich länger über dem Wiederstand von 17,18 USD zu halten, der auf der seit Anfang 2017 bestehenden absteigenden Trendlinie basiert.
Trump rechtfertigte heute auf Twitter erneut seine frühere Entscheidung, den damaligen FBI-Chef James Comey zu entlassen, nachdem das Justizministerium seinen Bericht zur falschen Handhabung der Untersuchung von Hilary Clintons E-Mail-Konto unmittelbar vor der US-Präsidentschaftswahl veröffentlichte.
„Betrachtet man all die großen geopolitischen Ereignisse, so war es ein ziemlich turbulentes Jahr“, so Matthew Turner, Edelmetall-Analyst bei der australischen Bank Macquarie. „Doch Gold bewegte sich gar nicht.“
Mit einer Handelsspanne von nur 80 USD je Feinunze bisher in 2018 entspricht dies „in Prozent dem niedrigsten Niveau seit 1970, als der Goldpreis noch an den Dollar geknüpft war“, fügte Turner hinzu.
„Aufgrund der geringen Volatilität gibt es wenige Investoren auf dem Markt, was die Volatilität noch weiter nach unten bringt“, erklärt Yuichi Ikemizu, Edelmetall-Manager der ICBC Standard Bank in Tokyo.
Auf die Frage, was Gold aus seiner Flaute bringen könnte, antworte Turner: „Gold entwickelt sich gut, wenn die Zentralbanken die Kontrolle verlieren. Und gerade beschließen sie Maßnahmen aufgrund der sich erholenden Wirtschaft.“
Jedoch soll sich laut Vorhersagen das Wirtschaftswachstum in 2019 abschwächen, und „in den letzten 20 Jahren war es die Rezession, die sich positiv auf den Goldpreis auswirkte, und nicht die Inflation“, gibt Turner zu bedenken.