Gold News

Gibt es bei Gold momentan einen „Kriegs-Aufschlag“?

Wie hoch ist der „Preis“ eines US-Luftangriffs gegen Syrien?

Während Obama in der vergangenen Woche auf einen Militärschlag gegen das syrische Regime drängte, stieg der Goldpreis um 30 USD je Feinunze. Auch Silber verzeichnete einen weiteren Anstieg um 1 USD und durchbrach wieder die 25 USD-Marke.

Der Druck auf den US-Kongress, den Einsatz zu genehmigen, wurde in Zusammenhang damit gebracht, dass Gold wieder mehr als 1400 USD notierte. Die Tatsache, dass Silber nicht so stark von der Aufwärtsbewegung betroffen war, deutet ebenfalls auf einen „Kriegs-Aufschlag“ hin, da Gold als das defensivere Edelmetall gilt, mit dem sich Menschen gegen Krisen abzusichern versuchen.

Aber wie ich schon zuvor erklärte, bin ich von dem Zusammenhang nicht überzeugt – eine Meinung, die ich am Dienstag auch in dem Interview mit Geoff Candy von MineWeb vertrat. Dies wird nicht der Fall sein, solange durch die Syrien-Krise nicht die Gefahr besteht, dass sich die Banken- und Staatsschuldenkrise von 2007-2012 in 2013 zu einem internationalen Konflikt ausweitet.

Auch zahlreiche andere Analysten beschäftigen sich mit den vermeintlichen Belegen für „Kriegs-Aufschläge“. Edelmetall-Experte Matt Turner (nun bei Macquarie) äußerte gestern gegenüber CNBC seine Meinung dazu. Und auch Jonathan Butler (der Turner als Stratege des japanischen Großkonzerns Mitsubishi ablöste) stimmt zu, dass falls sich die Goldpreise überhaupt ändern, sie direkt nach Beginn der Luftangriffe eher fallen sollten.

Damit bezieht er sich auf die Kursbewegungen von Gold während des ersten und zweiten Irak-Krieges sowie den westlichen Luftangriffen auf Libyen in 2011. Butler schlussfolgert, dass das, was wirklich zählt, vielmehr die Geldpolitik und Finanzen im Hintergrund sind. Von daher wäre die kürzlich getroffene Entscheidung der US-Notenbank hinsichtlich ihrer quantitativen Lockerung weitaus entscheidender für die Entwicklungen auf den Märkten. Und auch die US-Beschäftigtenzahlen, die an diesem Freitag wieder veröffentlicht werden, sind von hoher Bedeutung.

Russlands Präsident Vladimir Putin verschärft unterdessen seine Rhetorik und somit auch den Druck auf den Westen. Und weit weg vom Nahen Osten – und noch weiter von der westlichen Geldpolitik – steigt die Goldnachfrage beim chinesischen Mittelstand weiter an, und dies nicht nur in den Mega-Zentren. Die weltweite Minenproduktion fiel im ersten Halbjahr dieses Jahres um 3%. So verliert Südafrika fast die gesamte Produktion von zwei Tagen in den lang-anhaltenden und gewaltsamen Streiks für höhere Löhne.

Es ist momentan viel los bei Gold. Und ebenso bei Silber. Dass allgemein zunehmend von einem steigenden Goldpreis ausgegangen wird, sieht man auch darauf, dass auf der Comex immer mehr Anleger ihre Gold Shorts reduzieren und stattdessen ihre Longpositionen ausbauen.

Artikel übersetzt und bearbeitet von Steffen Grosshauser.

Adrian Ash ist Head of Research / Leiter der Forschungsabteilung bei BullionVault, der weltweit führenden Handelsplattform für physische Gold- und Silberbarren. Zuvor war er Redaktionsleiter bei Fleet Street Publications und City-Korrespondent für das Daily Reckoning. Er ist u.a. regelmäßiger Autor für Forbes und BBC. Außerdem ist seine Meinung als Goldmarkt-Experte bei renommierten Medien und Finanzdienstleistern wie der Financial Times, The Economist, Bloomberg und dem Stern gefragt.

Hinweis: Der Inhalt dieser Webseite ist dazu gedacht, den Leser zum Nachdenken über wirtschaftliche Themen und Ereignissen anzuregen. Aber nur Sie selbst können entscheiden, wie Sie Ihr Geld anlegen und tragen die alleinige Verantwortung hierfür. Informationen und Daten können zudem durch aktuelle Ereignisse bereits überholt sein und sollten durch eine zusätzliche Quelle bestätigt werden, bevor Sie investieren.

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