Förderleistung der Goldminen soll in 2014 ihren Höchststand erreichen
Goldminenbetreiber kürzen aufgrund geschmälerter Gewinnmargen ihre Ausgaben…
Die weltweite Goldminenproduktion soll in diesem Jahr ihren Höchststand erreichen und dann auf diesem Niveau bleiben, wie aus aktuellen Daten hervorgeht. Demnach wollen Produzenten aufgrund der fallenden Preise ihre Ausgaben kürzen, um ihre Gewinnspannen zu steigern.
„Es scheint unvermeidlich“, steht im Update des Gold Survey 2014 von Thomson Reuters GFMS. Gemeint ist, dass sich diese Reaktion auf den Goldpreis-Crash in 2013 „nachteilig auf das Minenangebot der nächsten Jahre auswirken wird“.
Während das auf Edelmetalle spezialisierte Forschungsinstitut einen 10%igen Rückgang des Marktpreises auf 1270 USD je Feinunze prognostiziert, geht es davon aus, dass die Produktionsmenge der Minen in diesem Jahr zunehmen wird . Der Grund ist, dass zahlreiche wichtige Projekte ins Leben gerufen beziehungsweise existierende auf volle Kapazität hochgefahren wurden, nachdem sie von den Investitionsströmen profitierten, als die Preise noch höher standen.
Aber neue Investitionen wurden nun auf Eis gelegt, so dass „auf längere Sicht das Produktionsprofil wahrscheinlich unter Druck geraten wird“. Laut Thomson Reuters GFMS ergibt sich daraus „eine zyklische Spitze der Minenproduktion“.
In der ersten Hälfte des vergangenen Jahres stieg die weltweite Fördermenge um 4%, vorwiegend aufgrund des Anstiegs in China, Australien und Russland – die drei Länder mit der größten Produktionsmenge.
Allerdings nahm die Fördermenge in den USA, Südafrika und Peru ab. Das Yanacocha-Projekt des südamerikanischen Landes war vor zehn Jahren noch die größte Goldmine der Welt. Jedoch verzeichnete deren Abbau von Golderz in 2013 Einbußen von 65% gegenüber dem Vorjahr.
Bessere Bedingungen sowie sinkende Energiepreise hatten zur Folge, dass im ersten Halbjahr 2014 die Kosten für die Förderung einer Feinunze Gold um 6% sanken, erklärt Thomson Reuters GFMS. Aufgrund des Einbruchs der Goldpreise sei die Marge aber dennoch um 25% gesunken.
Bislang beschränkten sich die Versuche zur Kostensenkung auf kleinere oder veraltete Betriebe. Aber aufgrund der Turbulenzen im letzten Jahr werden diese nun auch auf wichtige Entwicklungsphasen größerer Projekte ausgeweitet, da zu dieser Zeit der Marktpreis für Gold sogar kurzzeitig unter die durchschnittlichen Produktionskosten rutschte, wenn man sowohl die Kosten der Industrie für die Schürfung als auch für neue Entwicklungen mit einkalkuliert.
An der Börse hat dies zu einer regelrechten Verkaufswelle geführt, die den Minenbetreibern sehr schadete. Versuche zu Unternehmensfusionen und –übernahmen blieben „kraftlos“ und es kam zu keinen größeren Konzernbildungen, trotz mehrerer Versuche von Newmont, dem zweitgrößten Goldproduzenten der Welt, für 1 Mrd. USD die Produktionsstätten des Riesen Barrick in Nevada zu übernehmen.
Die ausbleibende Unternehmenstätigkeit im Goldminensektor heutzutage steht im starken Kontrast zu dem „Kaufrausch von Minen“ zu Zeiten des zehnjährigen Bullenmarktes, erklärt Bernard Dahdah von der französischen Investmentbank Natixis. Damals kauften die größeren Unternehmen andere Minen sogar zu Preisen „am oberen Ende der Kostenkurve“. Zudem versäumten es die Minenbetreiber damals, sich durch Absicherungsgeschäfte auf dem Terminmarkt – dem sogenannten „Hedging“ – vor einem möglichen Preisrückgang in Zukunft zu schützen.