Die Diskussion um Gold zur Portfoliodiversifikation
Mit 1156 USD je Feinunze bleibt Gold in der Nähe des 4,5-Jahrestiefs, auf das es in der vergangenen Woche fiel.
„Die Goldpreise tendieren nach wie vor tiefer“, steht in einer Notiz der US-amerikanischen Investmentbank Goldman Sachs. „Dies geschieht vor dem Hintergrund eines starken US-Dollars, steigenden Zinsen und besser als erwartet ausgefallenen US-Konjunkturdaten.“
Was die nächsten 12 Monate betrifft, so rechnet der Market Maker damit, dass sich „die Preise stabilisieren“ werden.
Aber nach Meinung von Michael Sheehan, Portfoliomanager von Redkite Capital, könnten die Preise zunächst bis auf 800 USD je Feinunze weiterfallen. Im Rahmen der in Lima, Peru, stattfindenden Konferenz der London Bullion Market Association beschreibt er die zunehmende Enttäuschung über Gold als „Diversifikationsprodukt“.
Hingegen ist Joe Wickwire von Fidelity Investments der Ansicht, dass jetzt eine gute Zeit dafür sei, „die vorübergehend negative Stimmung [gegenüber Gold] zu nutzen“.
Die Zentralbanken der Schwellenländer sind immer noch vergleichsweise kleine Goldbesitzer. Doch insgesamt „verwalten sie ihre Goldreserven nun aktiver“, wie Alexandre Gautier von der Banque de France auf der LBMA-Konferenz feststellt.
„Mehr und mehr Zentralbanken verwenden Gold als Liquiditätstool“, fügt er hinzu. Demnach verleihen sie das Edelmetall, um damit Geldmittel für andere Investitionen zu generieren.
Laut Reuters, die sich auf ungenannte „Quellen“ beziehen, muss die russische Regierung mittlerweile Gold von nationalen Minenbetreibern kaufen, da sie aufgrund der Sanktionen wegen der Besetzung der Krim vom internationalen Goldmarkt abgeschnitten ist.
Derzeit ist Russland der fünftgrößte Goldbesitzer weltweit, nachdem es in dem Jahr seine Goldreserven bislang um 10% ausbaute.
Im vergangenen Monat erklärte eine Vertreterin der russischen Zentralbank, dass nun jedoch in Betracht gezogen werde, etwas Gold zu verkaufen, um damit trotz der Sanktionen an ausländische Devisen zu kommen.