Anzahl der Goldkäufe und Preis steigen zum ersten Mal seit einem Jahr zusammen
Der Gold-Investor-Index durchbricht zum ersten Mal das Kauf-und-Verkaufs-Muster von 2017…
Die Anzahl der privaten Goldkäufer stieg im September stark an – und das, obwohl der monatliche Durchschnittspreis für Gold den höchsten Stand seit einem Jahr erreichte, schreibt Adrian Ash von BullionVault.
Bislang war in 2017 das Muster zu beobachten, dass sich Goldanlagen indirekt proportional zu den Entwicklungen des monatlichen Durchschnittspreises von Gold in Dollar bewegten. Somit schreckten steigende Preise Anleger vom Goldkauf ab beziehungsweise umgekehrt.
Zwar fiel im September der Goldpreis stark von dem am 8. September erreichten 1-Jahreshoch auf 1283 USD je Feinunze am Monatsende ab, der monatliche Durchschnittspreis stieg jedoch gleichzeitig auf 1314 USD und wuchs somit um 14% seit Ende 2016 und um 23% seit dem 6-jährigen Tiefstand, auf das Gold Ende 2015 abrutschte.
Gleichzeitig stieg im letzten Monat jedoch die Anzahl derjenigen, die über BullionVault – die weltweit größte Onlinebörse für Privatanleger – physisches Gold kauften. Gegenüber August stieg die Anzahl um 21,5% und erreichte ihren zweithöchsten Wert bislang in diesem Jahr.
Hingegen ging die Anzahl der Verkäufer um 29,5% zurück, womit sich der Rückgang innerhalb eines Monats beinah verdoppelte.
Als Folge stieg der Gold-Investor-Index, der das Verhältnis zwischen Nettokäufern und –Verkäufern misst, von 51,6 im August auf 54,5 im September. Ein Messwert von 50 würde bedeuten, dass in dem Monat die Anzahl von Käufern und Verkäufern identisch war.
Im letzten Monat geschah es somit zum ersten Mal seit August 2016, dass der Gold-Investor-Index gemeinsam mit dem monatlichen Durchschnittspreis für Gold stieg.
Die Investitionen in Silber stiegen ebenfalls im September, und auch hier war eine Abkehr von dem bisherigen Muster in 2017 zu erkennen.
Dabei erholte sich der Silber-Investor-Index von dem 6-Monatstief, auf das er im Vormonat sank.
Die Anzahl der Anleger, die ihr Silber verkauften, fiel gegenüber August um 16,1%, wohingegen die Zahl derjenigen, die ihr Silber aufstockten, um 17,3% stieg.
Dadurch erhöhte sich der Silber-Investor-Index von 50,4 im August auf 52,3 im September, während gleichzeitig auch der Preis – gemessen in Dollar – um 3,2% auf 17,45 USD je Feinunze anstieg.
Zuvor sah man eine solch stark ansteigende Nachfrage nach Gold und Silber nach dem Brexit-Referendum und einige Monate später im Anschluss an die US-Präsidentschaftswahl, welche die Finanzmärkte stark ins Schwanken brachte.
Aber langfristige Bullenmärkte brauchen Investoren, die auch bei steigenden Preisen weiter kaufen. Bislang war in 2017 jedoch zu beobachten, dass Anleger bei Kursstürzen zu „Schnäppchenpreisen“ kauften und bei Preisanstiegen Ihre Gewinne mitnehmen wollten – ein Muster, das auch durch das Investorenverhalten im September möglicherweise noch nicht vorbei sein könnte.