Goldminen in Südafrika
Goldminen in Südafrika, gesehen aus der Sicht
eines Experten.....
Wir werden oft gefragt, ob Aktien von Südafrikanischen Minen noch immer eine gute Investition sind oder nicht, schreibt Julian Phillips von GoldForecaster.
Unsere Standardantwort ist Ja, für langfristige Anlagen. Aber wie können wir diese Aussage machen, während sich die politische Situation und die wirtschaftliche Lage in Südafrika verschlechtert und keine Aussicht auf Verbesserung in Sichtweite sind?
Nehmen wir die Randgold Minengesellschaft als Beispiel. Alle gehen davon aus, dass sie eine südafrikanische Mine ist, aber das stimmt nicht. Randgold ist in Mali und Westafrika aktiv, zwei afrikanische Länder, die aber auch das typisch Negative afrikanischer Länder mit sich bringen.
Trotzdem ist Randgold erfolgreich und hat auch die Kompetenz, es zu bleiben. Warum? Wegen dem agilen Management und der Fähigkeit mit 'afrikanischen Problemen' umzugehen.
Was sind denn diese afrikanischen Probleme genau? Primär die Unfähigkeit des ganzen Kontinents eine zuverlässige Infrastruktur bereitzustellen, vor allem Elektrizität, Wasser und manchmal auch Strassennetze. Zusätzlich hat Afrika, wie die meisten ärmeren Regionen, das Problem, dass die jeweiligen Regierungen der Meinung sind, trotz nicht existierender Infrastruktur einen guten Anteil am Gewinn, wenn nicht sogar die ganze Mine, zu beanspruchen.
Aber warum ist Randgold dann so erfolgreich?
Ganz einfach: Randgold akzeptiert diese Probleme als Bestandteil der Kultur des afrikanischen Kontinents und geht davon aus, dass die sie selber diese Probleme selbständig lösen muss. Sie glauben nicht daran, dass die Regierungen diese Probleme lösen wollen oder können. Sie sind bereit die Infrastruktur vollständig selbst zu erstellen, wobei sie eventuell bereits existierende Teile davon als Bonus sehen. Als Resultat bleibt, dass Randgold es sich selbst anrechnen muss, wenn die Infrastruktur oder Teile davon nicht funktionieren, und es bleibt ihr überlassen, diese Probleme zu lösen.
Was genau sind die Probleme in Südafrika?
Früher verfügte Südafrika über eine gut entwickelte Infrastruktur die auch professionell geplant, ausgeführt und gewartet wurde. Das hat sich in letzter Zeit geändert und wir wurden Zeugen der ersten Anzeichen des typischen Zerfalles in Afrika, d.h. vor allem die unzureichende Versorgung mit Elektrizität, um bestehende Anforderungen der Minen oder anderen Unternehmen zu befriedigen, und schon gar nicht, um zusätzliche Anforderung erfüllen zu können.
Die Minengesellschaften haben sich damals so sehr auf die Bereitstellung der Infrastruktur verlassen, dass sie im Januar diese Jahres kalt erwischt wurden, als die ersten Zerfallserscheinungen aufgetreten sind. Sie eilen nun, wenigstens das wichtigste Element, die Stromversorgung, sicherzustellen. Das Ziel ist aber, die ganze Infrastruktur selbst aufzubauen, so dass man gerüstet ist, sollte die Versorgung in Südafrika auf das Niveau der Nachbarstaaten fallen. Die gesamte Infrastruktur soll selbstversorgend werden, damit die Gesellschaft funktionieren kann.
Eines ist sowieso klar: Minengesellschaften die in Südafrika tätig sind, gehören zu den kompetentesten, selbstbewusstesten und innovativsten der Branche. Als klassisches Beispiel soll GoldFields dienen, die angekündigt haben, für 200 Millionen Rand ($25,25 Millionen) Generatoren zu installieren, um die Stromversorgung für den Minenbetrieb im Notfall zu gewährleisten.
Gemäss GoldField sollten die Generatoren bis Ende des Jahres in Betrieb genommen werden und in der Lage sein, 50 Megawatt Strom zu erzeugen, sollte die Versorgung ausfallen. Die Generatoren wurden bereits gekauft und werden zurzeit in England getestet. Wie auch immer, es wird einige Zeit dauern, bis GoldField die Unabhängigkeit von Südafrika soweit vorantreibt, wie Randgold es bereits erreicht hat. Aber sie wird kommen.
Warum haben wir trotzdem Vertrauen in die Zukunft von südafrikanischen Goldminen? Nehmen wir wieder GoldField als Beispiel: Vor kurzem ist ihr CEO Ian Cockerill zu Amcoal übergegangen, eine Gesellschaft die nach Kohle schürft und deren kurzfristige Zukunft besser erscheint als GoldFields. Aber GoldFields grösste Mine – Deep South – sitzt auf der grössten bekannten Reserve an ungeschürftem Gold und dürfte noch 55 Jahre ergiebig sein.
Von der Elektrizität, die Deep South benötig, wird die eine Hälfte dazu benutzt, um den Minenbetrieb aufrecht zu erhalten und die andere Hälfte, um das geförderte Gold zu verarbeiten. Als dieses Frühjahr die Stromlieferungen vom ESKOM, dem Inhaber des Energiemonopols in Südafrika, zeitweise ausfielen, war Deep South plötzlich in Schwierigkeiten.
GoldFields braucht nicht nur einige Zeit um die Nachfrage nach Gold durch ihre andere Mine, Kloof, zu decken: Sie müssen auch die Infrastruktur für Deep South auf einen Stand bringen, die sie unabhängig von den Lieferungen der Regierung macht. Wir glauben, dass sich die massiven Investitionen in Kürze auszahlen werden und Deep South sehr profitabel Gold produzieren wird.
Auch das Management wird durch diese Erfahrungen mit neuen Technologien dazu lernen und der Gewinn pro investierten Dollar wird steigen.
Die Aktienkurse südafrikanischer Minengesellschaften haben durch diese 'Afrikanisierung' soweit nachgegeben, dass risikobereite Investoren höhere Dividenden erwarten können als z.B. von australischen Gesellschaften. Wir denken, dass durch diese Anpassungen der Preis für diese Aktie steigen wird und daher für Anleger, die langfristig denken (z.B. Pensionskassen), sehr interessant sein wird.
Die Gesellschaft wächst weiter und das Ziel ist 50% des Geldumlaufs ausserhalb Südafrikas zu erreichen. Wenn die Gesellschaft am ursprünglichen Plan festhält, nach Denver zu ziehen, wird der Glaube in die Zukunft der Aktien steigen. Vor allem wenn man bedenkt, dass sie für eine lange Zeit einen Rohstoff produzieren werden, der mit Sicherheit an Wert gewinnen wird und ihre Reputation und Kompetenz wird auch für zukünftige Geldgeber sehr interessant sein.