Angst vor Inflation wird in 2013 Nachfrage nach Goldkäufen „stützen“
August 1976: Nachdem US-Bürgern wieder der Besitz von Gold erlaubt wurde, fiel der Goldpreis in den 19 Monaten vor August um mehr als 40%
, und laut Time Magazine hatte Gold damals „ungefähr so viel Glanz wie eine rostige Dose“.
In den darauf folgenden Jahren hatte Gold jedoch eine Reihe von neuen Rekorden aufgestellt, die in dem Rekordhoch von Januar 1980 gipfelten, das über ein Vierteljahrhundert lang ungeschlagen blieb.
Wenn man in die heutige Zeit zurückkehrt, so sieht man ganz ähnliche Signale des Pessimismus, und einige Kommentatoren und Analysten sprechen davon, dass Gold bereits eine Trendwende vollzog.
Der Bullenmarkt des 21. Jahrhundert hat in der Zwischenzeit zweifellos seine Milchzähne verloren. Es ist bereits zehn Jahre her, dass an der Comex (New Yorker Rohstoffbörse) die Anzahl der von Berufsspekulanten gehaltenen bullischen Terminkontrakte, also Hedgefonds und weiteres verwaltetes Vermögen, erstmals die 100.000er Marke durchbrach. Passend zu diesem Jubiläum stieg im Februar die Anzahl der bärischen Kontrakte, die von derselben Gruppe von Berufsspekulanten gehalten wird, ebenfalls auf über 90.000 – zum ersten Mal seit Mitte 1999.
Gleichzeitig sank die Netto-Long-Position der spekulativen Futures-Händler (die den Unterschied zwischen „bullischen“ und „bärischen“ Kontrakten misst) auf ihren niedrigsten Stand seit der Insolvenz der Lehman Brothers in 2008. In der Tat ist die spekulative Long-Position in den vergangenen drei Monaten um 43% eingebrochen - ein Rückgang, der in der vergangenen Dekade lediglich zehn Mal höher ausfiel.
Aber bedeutet dies wirklich das Ende der Gold-Rally? Man sollte darauf hinweisen, dass in allen zehn erwähnten Fällen der Goldpreis im darauffolgenden Quartal um durchschnittlich 7,8% anstieg. Bei sieben der zehn Fälle folgte eine positive Rendite über einen Zeitraum von drei Monaten.
Es ist auch interessant festzustellen, dass das einzig andere Mal, als beim Setzen gegen einen steigenden Goldpreis die 90.000-Marke geknackt wurde, dies zu einer Zeit geschah, als die New York Times den damaligen Vorsitzenden der US-Notenbank Alan Greenspam mit Lob überschüttete und Gordon Brown Vorbereitungen traf, um in 1999 die Hälfte von Großbritanniens Gold zu verkaufen.
Der jüngste Abwärtstrend mag entweder eine vorrübergehende Phase oder doch etwas mehr sein. Die Zeit wird es zeigen. In jedem Fall wurde Gold schon früher bereits als „rostige Dose“ bezeichnet, konnte allerdings danach eindrucksvoll beweisen, dass es immer noch glänzt.