Gold News

Angebot und Nachfrage bei Gold

Preis scheinbar nicht beeinträchtigt...

 
Fallende Nachfrage trifft auf Rekordangebot, ein Artikel von Adrian Ash für BullionVault.  
Das lässt nicht auf ein Rezept für starke Preise schließen. 
Doch das war das Ergebnis für Gold zu Beginn der 2020er. Wenn nicht umgekehrt. 
Im vergangenen Jahr erreichte das Gesamtangebot auf dem Markt einen neuen Höchststand. 
Die Nachfrage ging hingegen um mehr als 2,0% im Vergleich zum Durchschnitt des letzten Jahrzehnts zurück.  
Mit dieser Summe sank die Verbrauchernachfrage auf den schwächsten Stand seit der globalen Finanzkrise, die letztlich in den globalen Wirtschaftseinbruch von 2009 ausartete. 
Was waren Auswirkungen auf den Goldpreis? 

Das Rekordangebot an Gold traf im vergangenen Jahr auf eine Abnahme Nachfrage, wobei insbesondere die Verbrauchernachfrage stark zurückging. 
Insgesamt verzeichnete der globale Goldmarkt das sechste Jahr in Folge einen Angebotsüberschuss zu Jahresende. 
Tatsächlich belief sich dies auf die größte Goldschwemme seit der Rezession 2009. 
Dennoch verzeichnete Gold im Jahr 2019 in US-Dollar gerechnet den stärksten jährlichen Preisanstieg seit 2011. 
Noch aussagekräftiger sind die neuen Allzeithochs, die im vergangenen Jahr in Goldproduzentenwährungen wie dem australischen und kanadischen Dollar verzeichnet wurden. 
Auf der anderen Seite der Bilanz, wurden neue Allzeithochs für Gold in den wichtigsten Verbraucherwährungen verzeichnet, angeführt von der indischen Rupie, dem Euro und der türkischen Lira. 
Dies ist auf fehlende Reaktion der Fundamentaldaten auf Angebot und Nachfrage zurückzuführen, oder wie es die Wirtschaftszeitung 101 bezeichnete, wie diese „scheinbar auf den Preis reagierten“. 
Der Goldpreis ist gestiegen, Gold wurde weiter gefördert. Goldbesitzer nutzten dies zur Gewinnmitnahme. Neue Käufer hielten sich eher zurück. 
Höhere Preise ließen die Goldnachfrage sinken und das Angebot wachsen. 
Wenn das Goldangebot allerdings die Nachfrage überstieg, wo landete dann der Überschuss? Und wer hat in dieser Angebotsflut die Preise hochgehandelt? 
Die am weitesten verbreiteten und maßgeblichen Goldstatistiken werden für den World Gold Council der Bergbauindustrie zusammengestellt und veröffentlicht. Bis 2015 beschäftigte er GFMS (heute Teil Refinitivs), nun Metals Focus. Allerdings sind ihre Methoden relativ ähnlich, da sich die praktischen Modalitäten der Datenerhebung nicht ändern. 
So berichten beide Unternehmen über die Nachfrage nach Goldmünzen und kleine Barren, unter Berücksichtigung dessen, was private Investoren an den Mark zurückverkauften. Das liegt daran, dass Investment-Goldhändler beide Seiten des Handels in Betracht ziehen. Ein Nettowert macht also Sinn. 
Aber die Schmucknachfrage wird im Gegensatz dazu in den Zahlen von GFMS, Metals Focus und dem World Gold Council völlig getrennt von der Wiederverwertung von Schmuck (auch als als "Altgold" bezeichnet) aufgelisted. Das wird stattdessen als "Angebot" gelistet, da der Fluss für die Goldraffinerien, die all diese Armreifen und Armbänder wieder einschmelzen, sichtbar ist (und daher von ihnen an die Statistikmacher gemeldet wird). 

 

 

 

Die Abbildung zeigt die gesamte Nachfrage, mit Ausnahme der Minengewinnung. Dabei wird die Nachfrage in 2 Typen unterteilt, die unter Berücksichtigung der der Verkäufe angegeben werden. 
Die orangefarbene Linie zeigt die Goldnachfrage für Konsumgüter, darunter Schmuck, Münzen, Kleinbarren, Smartphonechips und Zahnfüllungen. 
Die grüne Linie stellt die restliche Nachfrage dar – bei der Form, in der es gekauft (oder wieder verkauft) wurde, handelt es sich um große, für den professionellen Markt bestimmte Barren, die in Tresoren verwahrt werden. 
Insbesondere werden mit der grünen Linie jegliche “Angebotsüberschüsse” verdeutlicht. Ähnlich der Goldreservenerweiterung (oder -abnahme) von Zentralbanken oder der Zunahme (bzw. Abnahme) goldunterlegter ETFs mit Anlegerzins, wird dieser Überschuss in Tresoren weltweit verwahrt. 
Daraus wird ersichtlich, dass sich beide Nachfragetypten gegenseitig wiederspiegeln, wenn auch mit steigender Tendenz. 
Nachdem der durchschnittliche Jahrespreis für Gold von seinem Höchststand im Jahr 2012 sank, folgten die drei Jahre mit der höchsten Verbrauchernachfrage. 
Im Jahr 2019 erreichte die Nettonachfrage nach Anlagegold, das von Zentralbanken, ETF-Treuhandfonds, sowie Edelmetallbanken, die das Metall für künftige Investitionszuflüsse horten - den höchsten Stand seit 20 Jahren und sehr wahrscheinlich den höchsten Stand, seit der Hausse, die in den 70er Jahren verzeichnet wurde. 
Sicher, dies ist bis zu einem gewissen Grad ein gedankliches Experiment, wenn nicht sogar ein Stich ins Blaue. Diese Daten könnten auch anders ausgelegt werden. Tatsache ist, dass das Goldangebot 2019 insgesamt zunahm und die Nachfrage zurückging, dennoch stieg der Goldpreis stark an. 
Experten prognostizieren nun ein weiteres starkes Jahr für den zugrunde liegenden Goldpreis im Jahr 2020. Wenn dies eintritt, stehen die Chancen gut, dass - angefeuert durch schwaches Wirtschaftswachstum, niedrige Zinssätze, eine mögliche Wende am Aktienmarkt sowie eine anhaltende geopolitische Unsicherheit - die Menge an Anlagegold zunehmen wird. 

 

Hinweis: Der Inhalt dieser Webseite ist dazu gedacht, den Leser zum Nachdenken über wirtschaftliche Themen und Ereignissen anzuregen. Aber nur Sie selbst können entscheiden, wie Sie Ihr Geld anlegen und tragen die alleinige Verantwortung hierfür. Informationen und Daten können zudem durch aktuelle Ereignisse bereits überholt sein und sollten durch eine zusätzliche Quelle bestätigt werden, bevor Sie investieren.

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