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Zentralbanken steht Chaos bevor aufgrund Gold-Referendum und Kauf von Palladium

Schweizer stimmen in Referendum über Goldreserven ab, während im Kreml darüber nachgedacht wird, Platin und Palladium zu kaufen…

Die Zentralbanken der Schweiz und Russland wägen die Vorteile des Kaufs von Gold gegenüber anderen Edelmetallen ab, allerdings aus unterschiedlichen Gründen.

Nach Aussage eines Kreml-Angestellten planen Vertreter der russischen Zentralbank offensichtlich ein Treffen mit Beamten aus Südafrika, um den Kauf von Platin und Palladium auf dem freien Markt in Betracht zu ziehen, um damit die Preise zu unterstützen. Momentan besitzt Russland die fünftgrößten Goldreserven der Welt, und Südafrika ist die Nummer Eins unter den Platin produzierenden Ländern.

In Russlands Edelmetall- und Edelstein-Lagerstätte Gokhran befindet sich bereits eine unbekannte Menge an Palladium, dessen Hauptförderland Russland ist. Gokhrans Direktor Andrey Yurin wiederholte im letzten Monat seine Aussage von Mai, in 2015 wieder verstärkt Palladium kaufen zu wollen, nachdem man sich in diesem Jahr auf Gold konzentrierte.

Vladmir Potanin, Geschäftsführer des Palladium-Minenbetreibers Norilsk erklärte, dass „Palladium weder eine Gold- noch eine Devisenreserve sei“. Mit Hinblick auf Gokhrans Überlegungen, mehr Palladium anzuschaffen, meint er, dass „es vom Staat eher verkauft als gekauft werden sollte“.

Nach Aussage des russischen Ministers für natürliche Rohstoffe Sergej Donskoj soll Norilsk dem geplanten russisch-südafrikanischen Kartell angeschlossen werden. Laut Bloomberg erklärte ein Vertreter des russischen Edelmetallkonzerns Ende September, dass Mittel beschafft werden würden, um von der russischen Regierung Palladium zu kaufen.

Weder die russische Zentralbank noch Norilsk selbst bestätigten bislang Donskois Aussage.

Unterdessen steht in der Schweiz Ende November eine Gold-Initiative zur Abstimmung, die der Schweizer Nationalbank (SNB) den Verkauf Ihrer Goldreserven untersagen möchte und zudem die Rückholung der im Ausland lagernden Reserven fordert. Außerdem soll die SNB fortan mindestens 20% ihrer Aktiven in Gold halten.

In 1999 beschlossen Schweizer Wähler, dass der Schweizer Franken nicht mehr durch Goldreserven gedeckt sein soll. Zudem stimmten sie dem Verkauf einer großen Menge des Edelmetalls zu – und zwar zu einem Preis, der rund 70% unter dem derzeitigen lag und sich aus heutiger Sicht als ein 20-Jahrestief herausstellte.

Für den Antrag des nun für den 30. November angesetzten Referendums „Rettet unser Schweizer Gold“ sicherte die Initiative 100.000 Unterschriften. Laut der Vorsteherin des eidgenössischen Finanzdepartments Eveline Widmer-Schlumpf bedroht dieser Vorschlag die Fähigkeit der Zentralbank, die Preisstabilität sowie ein stabiles Wirtschaftswachstum zu sichern. Auch SNB-Präsident Thomas Jordan und Peter Hegglin, Präsident der Konferenz der kantonalen Finanzdirektorinnen und Finanzdirektoren, riefen mehrmals die Wähler dazu auf, gegen den Vorschlag zu stimmen.

Es sei „schleierhaft, was ein Goldvorrat bringen soll, wenn er gar nicht angetastet werden darf“, argumentierte Hegglin auf einer Pressekonferenz in Bern.

Die Schweizer Nationalbank müsste rund 1.500 Tonnen Gold kaufen, um der 20%-Forderung gerecht zu werden. Zum aktuellen Preis würde dies etwa 60 Milliarden Schweizer Franken entsprechen.

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