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Westeuropas Anteil am Gold der Zentralbanken sinkt

Die Goldverkäufe durch die Zentralbanken der Eurozone fallen auf den niedrigsten Stand seit 25 Jahren. „Kein Kommentar“ von deren Pressesprechern hinsichtlich des CBGA…

Die Goldverkäufe der westeuropäischen Zentralbanken fielen in den vergangenen Monaten auf den niedrigsten Stand seit 25 Jahren, wie aus am Mittwoch veröffentlichten Daten hervorgeht. Von daher ist es fraglich, ob das Central Bank Gold Agreement im nächsten Jahr erneuert wird.

Beim Central Bank Gold Agreement (CBGA) handelt es sich um ein internationales Abkommen zwischen den Zentralbanken mehrerer Länder zur Stabilisierung des Werts ihrer Goldreserven.

In 1999 einigten sich westeuropäische Politiker erstmals darauf, die Veräußerungen von physischem Gold durch die Zentralbanken zu begrenzen. Während der aktuellen Fassung, die am 26. September 2014 ausläuft, verkaufte die Eurozone, Schweden und die Schweiz 5,0 Tonnen, wie der World Gold Council am Mittwoch berichtete.

Laut Analysen von BullionVault, entspricht dies dem niedrigsten Netto-Gold-Verkauf von westeuropäischen Zentralbanken seit 1988. Die deutsche Bundesregierung verkaufte 5,0 Tonnen, um Anlagemünzen herzustellen. Europas einziger weiterer Verkäufer, die Tschechische Zentralbank, veräußerte 0,7 Tonnen. Tschechien ist allerdings weder Mitglied der europäischen Einheitswährung, noch hat es das CBGA unterzeichnet.

Das erste Abkommen wurde im September 1999 geschlossen, nachdem Großbritannien überraschend den Verkauf der Mehrheit seiner Reserven ankündigte, was damals den Preis auf ein 20-Jahres-Tief drückte, sehr zum Leidwesen anderer europäischer Verkäufer sowie weiterer Akteure auf dem Goldmarkt. Durch das Abkommen sollte zum einen der Markt im Voraus vor bevorstehenden Verkäufen gewarnt werden, und zum anderen sollte dadurch die Menge des verkauften Golds für jedes Jahr während der fünfjährigen Laufzeit gedeckelt werden.

Das derzeitige Abkommen läuft unter dem Namen CBGA-3 und läuft im September 2014 aus. Es erlaubt jährliche Verkäufe in Höhe von 400 Tonnen zwischen den unterzeichnenden Zentralbanken.

In der letzten Woche lehnten es die Pressesprecher der Deutschen Bundesbank, der Banque de France sowie der Bank of England allesamt ab, sich zu der Wahrscheinlichkeit, dass das neue Abkommen zustande kommt, zu äußern. Marktanalysten hatten bereits in 2009 Zweifel an der Notwendigkeit geäußert, das aktuelle Abkommen zu unterzeichnen, da schon während der weltweiten Finanzkrise die westeuropäischen Goldverkäufe anfingen zu sinken, bis hin zu dem historischen Tief, das sie nun erreichten.

„Zu Beginn des 21. Jahrhunderts schien dieser Vertrag eine tragende Rolle bei der Unterstützung des Goldmarktes zu spielen“, zitiert Bloomberg Matthew Turner, Analyst der Macquarie Gruppe.

„[Aber] jetzt ist er etwas überflüssig.”

Wie aus der Analyse von BullionVault hervorgeht, beträgt der Anteil des in westeuropäischen Zentralbanken gehaltenen Golds an der Gesamtmenge aller weltweiten Zentralbanken 39% und ist somit so niedrig wie das letzte Mal vor 50 Jahren. Der Wandel kam trotz der sich abschwächenden Verkäufe zustande, da die Zentralbanken in Asien und anderen aufkommenden Märkten auch weiterhin ihre Bestände aufstocken.

In 2012 kauften Zentralbanken weltweit 535 Tonnen physisches Gold, die größte Menge seit 1964. Nach Schätzungen des World Gold Councils könnten in diesem Jahr 350 Tonnen erreicht werden.

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