Trumps Budgetvorschläge lassen Gold um 2,1% steigen
Gold stieg gegen Freitagmittag wieder auf 1320 USD je Feinunze und verbesserte sich somit seit Wochenbeginn um 2,1%.
Seitdem in dieser Woche die Diskussion um Trumps erste Budgetvorschläge als US-Präsident begannen und die US-Notenbank eine US-Zinserhöhung ankündigte, gewann zuerst auch der Euro gegenüber dem US-Dollar wieder leicht an Wert, fiel dann aber wieder zurück, als der FOCUS berichtete, dass die Europäische Zentralbank ebenfalls über eine Zinserhöhung vor dem Ende der Anleihekäufe nachdenke.
„Die EZB könnte die Zinsen bereits früher erhöhen“, zitiert das Handelsblatt Ewald Nowotny, den Gouverneur der österreichischen Nationalbank, der denkt, dass die 80-Milliarden schweren monatlichen Anleihekäufe der Europäischen Zentralbank auch nach Erhöhung der derzeit negativen Zinsen für Handelsbanken fortgesetzt werden könnten.
Mit dem Rückgang des Euros an den Devisenmärkten stieg auch der Goldpreis in Euro wieder auf 1144 EUR je Feinunze an und verbuchte somit bislang in dieser Woche ein Plus von 1,4%.
Somit ging Gold in diesem Jahr bislang in 9 von 12 Wochen nach oben. Das gleicht der Rallye, die Gold Mitte letzten Jahres nach dem Brexit-Schock hinlegte, was damals dem größten Anstieg seit Anfang 2014 entsprach.
„Wir gehen von keinen politischen Erdbeben in Europa in diesem Jahr aus“, schreibt Michael Haigh vom Rohstoff-Team der französischen Investmentbank Societe Generale.
„Und angesichts der Tatsache, dass die US-Fed möglicherweise in diesem und dem nächsten Jahr den Zinssatz um insgesamt 0,75% anheben wird, rechnen wir in diesem Jahr mit einem Rückgang des Goldpreises.“
„Wir empfehlen, bei Rallyes zu verkaufen.“
Doch „Anleger müssen bedenken, dass die Volatilitäts-unterdrückende Politik der Fed nicht mehr das ist, was die Finanzmärkte am meisten bewegt“, gibt hingegen Steven Barrow von der chinesischen ICBC Bank zu bedenken.
Unter der Präsidentschaft Donald Trumps sei „die zukünftige Fiskalpolitik weit weniger vorhersehbar“.
Trumps Vorschläge sehen eine Etaterweiterung um 54 Mrd. USD für die Verteidigung plus 4 Mrd. USD zum Bau der Mauer zu Mexiko vor, doch reduziert deutlich die Ausgaben für Gesundheit sowie für soziale und diplomatische Ausgaben, weswegen sie von den Demokraten als „un-amerikanisch“ und von einem republikanischen Abgeordneten als „drakonisch, sorglos und kontraproduktiv“ kritisiert wurden.
Die Regierung in Washington erreichte in dieser Woche auch ihre „Schuldendecke“ von derzeit 19,4 Billionen USD.
Das bedeutet den Einsatz von „außergewöhnlichen Maßnahmen“, die neue Kreditaufnahmen verbieten und eine Abschaltung der US-Regierung zu verhindern versuchen, bis sich Trump und der Kongress auf eine neue Summe und die damit verbundenen Konditionen einigen.