Steigender Dollar und Zinsen seien „tödliche Kombination“ für Gold
Gold stieg am Montagmittag auf 1246 USD je Feinunze, während die europäischen Aktienmärkte rund die Hälfte ihrer Gewinne von Freitag wieder verloren.
Frankreichs Aktienindex CAC40 fiel im Oktober bislang um 10%. Auch der Wert des US-Dollars fiel heute an den Devisenmärkten, wodurch der Goldpreis um 2% stieg.
Nachdem die Entscheidungsträger der Fed und der Bank of England in der letzten Woche verkündeten, dass deren Konjunkturprogramme sowie die niedrigen Zinsen womöglich um einiges länger aufrechterhalten werden würden, hieß es, dass die Europäische Zentralbank heute ebenfalls damit begonnen hätte, im Rahmen ihres Wertpapierkaufprogrammes kommerzielle Bankdarlehen auf dem offenen Markt zu erwerben. Damit möchte die EZB ihre eigene Bilanz um 1 Billion Euro steigern, um eine Deflation in der 18-Staaten beinhaltenden Eurozone zu vermeiden.
Erwartungen, dass Chinas Zentralbank in dieser Woche größeren Banken kurzfristige Kredite gewähren würde, ließ die Zinsen auf dem Pekinger Geldmarkt auf 2,99% fallen - der niedrigste Stand seit 25 Monaten, wie Bloomberg News berichtet.
Ein stärkerer Dollar und steigende US-Zinsen wären eine „tödliche Kombination“ für die Goldpreise, so ein Experte der anlageklassenübergreifenden Forschungsabteilung von Societe Generale.
Aufgrund der derzeitigen Beschleunigung des US-Wirtschaftswachstums rechnet man dort mit einer negativen Auswirkung auf Gold. In der vergangenen Woche reduzierten Hedgefonds und andere große Spekulanten noch ihre Wetten gegen Gold, wie die jüngsten Daten der US-Aufsichtsbehörde von Freitag zeigen.
Seitdem die bullischen Wetten ein 4-Monatstief erreichten, stiegen sie nun wieder in der zweiten Woche in Folge.
„Die Goldpreise leiden immer unter der Stärkung des US-Dollars“, geht es in der Analyse der Societe Generale weiter, auf der auf eine „84%ige Korrelation seit 2012“ verwiesen wird.
Betrachtet man allerdings die letzten 45 Jahre, so bewegten sich laut einer Analyse von BullionVault der US-Dollar und Gold nur in 60% der Fälle in die entgegengesetzte Richtung.
Anzumerken ist noch, dass am Freitag dieser Woche bei einem Seminar in London über die Mechanismen für das „Goldfixing“ diskutiert wird, bei dem es um acht Vorschläge geht, um den 95 Jahre alten Prozess der Goldpreisfindung zu reformieren.