Goldpreis steuert auf weiteren 75-USD-Quartalsgewinn zu, während UN vor dem „3. Teil der Finanzkrise“ warnt
Der Goldpreis erreichte am Donnerstag mit 1337 USD je Feinunze den höchsten Stand seit zwei Wochen. Auch die weltweiten Aktienmärkte stiegen stark an, nachdem die US-Notenbank verkündete, dass die Zinsrate vorerst nicht geändert werde.
Allerdings wird in einem neuen Bericht der Vereinten Nationen vor einer „dritten Phase“ der weltweiten Finanzkrise gewarnt, wobei nach dem Banken-Crash in 2008 und der Schuldenkrise in der Eurozone nun ein Absturz der Schwellenländer bevorstehen könnte.
Rohstoffe konnten am sechsten Handelstag in Folge Gewinne machen, während Silber Gold folgte und bis auf 20 USD je Feinunze kletterte – ein 2-Jahreshoch zu dem Zeitpunkt, als es im Juli erreicht wurde.
„Gold wird dann richtig interessant, wenn die Leute aufhören zu fragen, was die Fed tun wird und stattdessen anfangen zu fragen, was die Fed eigentlich ist und was sie wissen kann“, so Jim Grant vom Grant´s Interest Rate Observer gegenüber CNBC.
Die französische Investmentbank Societe Generale empfiehlt, „das Risikoprofil zu reduzieren“ und behält Ihre Goldpreis-Prognose für das vierte Quartal von 1350 USD je Feinunze bei. Für die ersten drei Monate in 2017 sagen ihre Analysten einen Anstieg auf bis zu 1375 USD voraus.
In diesem Jahr ist der Goldpreis bislang in jedem Quartal um rund 75% gestiegen – mit Abstand die konstanteste Änderungsrate seit langem. Falls es auch im letzten Viertel des Jahres so bleibt, würde der Goldpreis dann auf durchschnittlich 1411 USD steigen.
Bezüglich der Probleme in einigen Schwellenländern verkündet die Societe Generale, „die Gefahr einer Ansteckung zu sehen, sollte Trump [bei der US-Präsidentschaftswahl] gewinnen“.
„Obwohl die aktuelle [weltweite Finanz-] Lage weniger bedrohlich zu sein scheint als in 2008, ist sie schwieriger zu bewältigen“, steht im jüngsten Bericht der Vereinten Nationen zum Handel und der Entwicklung. Darin wird auch davor gewarnt, dass das ausbleibende Wachstum in vielen Schwellenländern eine „ernsthafte Gefahr einer dritten Phase der Finanzkrise birgt“, die Ende 2007 mit dem US-Immobilienmarkt begann, bevor sie sich auf den europäischen Staatsanleihenmarkt ausbreitete.
Laut des UNCTAD-Berichts übersteigen die Firmenschulden in den Schwellenländern nun 25 Billionen Dollar, weswegen eine „schädliche Deflationsspirale nicht ausgeschlossen werden“ könne, vor allem für Ländern mit einer hohen Rohstoff-Produktion, die einen anhalten Preisrückgang ihrer natürlichen Ressourcen erleben.