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Asiatische Goldnachfrage dürfte sich verdoppeln

Die Analysten der Australia & New Zealand Banking Group (ANZ) glauben, dass sich die Goldnachfrage Asiens bis 2030 verdoppeln und den Preis des gelben Metalls erheblich steigen lassen wird, da Goldkäufe zur Schmuckherstellung und als Investment zulegen dürften.

In ihrem Bericht stellen die Experten die These auf, dass sich die Goldnachfrage von privaten und institutionellen Investoren bis 2030 von jetzt 2.500 auf fast 5.000 Tonnen verdoppeln wird, sodass der Goldpreis bis 2025 auf 2.000 und bis 2030 auf 2.400 USD pro Unze steigen könnte. Die Bank erklärte, sie habe im vergangenen Jahr mehr als 20% der chinesischen Goldimporte geliefert.

Aktuell wird Gold auf dem niedrigsten Niveau seit 2010 gehandelt und 2014 wurden zum ersten Mal seit 14 Jahren zwei Verlustjahre hintereinander verzeichnet, da börsennotierte Produkte auf Gold Abflüsse verbuchten, der US-Dollar an Stärke gewann und die Börsen auf immer neue Höchststände stiegen.

Die Nachfrage aus Indien und China, den größten Goldkäufern weltweit, wird der ANZ Bank zufolge jeweils 900 bis 1.000 Tonnen pro Jahr betragen und dem World Gold Council zufolge dürften die Zentralbanken weltweit, mindestens weitere 400 Tonnen pro Jahr erwerben. Wie die Analysten gegenüber Bloomberg ausführten, basiert ihre Prognose einer steigenden Goldnachfrage vor allem aus dem erwarteten zunehmenden Wohlstand in Asien. Gold werde in seiner Rolle als Investment-Asset erheblich zulegen.

Kurzfristig geht die Bank von einem Goldpreis von 1.100 USD pro Unze aus, der aber bis 2030 eben auf Grund des steigenden Wohlstands in Asien, zunehmender Investments von Vermögensverwaltern und steigender Bestände der Zentralbanken der Emerging Markets-Nationen bis 2030 deutlich wachsen soll. Sollte sich Chinas Wechsel zu einer offeneren Wirtschaft als steiniger Weg erweisen und sich die Instabilität der globalen Finanzmärkte fortsetzten, so die Bank, könnte der Preis des gelben Metalls sogar auf 3.230 USD pro Unze steigen.

Die Goldnachfrage könnte den ANZ-Analysten zufolge ebenfalls wachsen, da alternde Investoren ihre Bestände „defensiver“ Assets erhöhen und die Entwicklung der Finanzsysteme Asiens das Volumen verwalteter Vermögen steigen lässt. Die Zentralbanken wiederum könnten ihre Bestände erhöhen, um ihre Währungsreserven zu diversifizieren, hieß es weiter.

2014 erhöhten die Notenbanken weltweit ihre Goldbestände um 477,2 Tonnen, was den zweitgrößten Anstieg seit 50 Jahren darstellt, so der World Gold Council. Damit haben die Zentralbanken ihre Goldreserven in den vergangenen fünf Jahren jeweils erhöht, nachdem sie zuvor zwei Jahrzehnte lang zu den Verkäufern gehörten.

Die Prognose der ANZ erstreckt sich auf Indien, China, Indonesien, Japan, Südkorea, Malaysia, die Philippinen, Singapur, Thailand und Vietnam. Die Bank erklärte, sie habe 2014 rund 12% der globalen Primärproduktion des gelben Metalls bewegt, was sie zu einem der größten Golddistributoren überhaupt macht.

Björn Junker ist Chefredakteur von GOLDINVEST.de und verfügt über langjährige Erfahrung im Rohstoffsektor. Er erstellt Hintergrundberichte und aktuelle Kommentare zum Geschehen an den Rohstoffmärkten und verfolgt die Entwicklung ausgewählter Minengesellschaften aus dem Bereich der Edelmetalle, Basismetalle und sonstiger Rohstoffe.

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